Bis vier Milliarden Jahre blickte Künzli zurück, auf die Zeit, als die Erde geboren wurde. Er stellte die verschiedenen Epochen bis zur letzten Eiszeit vor 24 000 Jahren vor, als sich die Gletscher aus den Alpen bis in unsere Region ausdehnten.
Gletscherstrom im Fulachtal
Einen ersten Zeugen dieser Zeit entdeckten die Exkursionsteilnehmer, nachdem sie eine kleine Bahnunterführung durchquert hatten, am Fusse des «Bergs». Ein Gletscherschliff zeigte, wie das Eis einst mit voller Wucht den Massenkalk glatt gehobelt hatte. Beim Abschmelzen des Gletschers bildete sich ein riesiger Gletscherstrom, der in einem Cañon durch das Fulachtal und durch den Klettgau floss. Der Rheinfall entstand erst etwas später. Weiter ging es den Veloweg entlang an kleinen Höhlen vorbei, welche das abfliessende Gletscherwasser aus dem Kalkfels herausgespült hatte. Nach einem steilen Aufstieg erreichte man im Fiischterwald den eigentlichen Findlingsweg. Auf Schritt und Tritt konnte man hier Steine entdecken, welche der Gletscher einst verloren hat. Da liegen Melsersandsteine, Kreidekalk aus dem Säntisgebiet und Verrucanos aus dem St. Galler Oberland. Viele der Findlinge sind mit Täfelchen angeschrieben. Ein grosser Teil von ihnen ist noch vom Erdreich zugedeckt. Ein 6,5 Tonnen schwerer Findling wurde 1908 in die Bahnhofanlage transportiert, wo er an die Eröffnung der Bahnlinie im Jahr 1863 erinnert. Am Schluss des Findlingswegs konnte man zwei nahe beieinander liegende Gletscherzeugen entdecken: einen Melsersandstein und einen Phonoliten, den der Gletscher vom nahen Hohentwiel hierher transportiert hatte. Beim abschliessenden Grillplausch beim Kesslerloch konnte die Besucherschar den Abend gemütlich ausklingen lassen und über die gewonnenen Erkenntnisse diskutieren. Dem Exkursionsleiter Aldo Künzli ist es ausgezeichnet gelungen, den Teilnehmern vor Augen zu führen, wie sich die Region im Laufe der Zeit ständig wandelt und wie sie immer wieder ein neues Gesicht zeigt. (uf)