Vom Rebberg zum Wohngebiet

Bericht SN 24.08.2010

 

Heimatkunde in bestem Sinn bot die FDP mit einem Abendrundgang durch Thayngen.

 

Arthur Meister, der am Freitag mit Hilfe von Experten durch diesen Anlass führte, begrüsste beim Hammenschulhaus, dem Ausgangspunkt der Weiterbildungstour, eine interessierte Schar von Besucherinnen und Besuchern. Vom Zentrum der Gemeinde bis fast zum Ebringer Zoll habe sich einst ein zusammenhängendes Rebbaugebiet unter dem Chapf und der Flüe erstreckt. Im Laufe der Zeit habe es sich in ein attraktives Wohngebiet verwandelt mit einer Vielzahl von interessanten Ein- und Mehrfamilienhäusern. Die Geschichte des Thaynger Weinbaus und die Besichtigung von verschiedenen Wohnhäusern bildeten denn auch den Schwerpunkt dieses Abendrundgangs.

 

 

 

Der Weinmacher Thomas Stamm schilderte, dass der Rebbau in Thayngen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert eine Blütezeit erlebt und das Weinbaugebiet damals etwa 100 Hektaren umfasst habe. Der Rebbau in der Reiatmetropole ging dann im 19. Jahrhundert zurück. Östlich vom Hammenschulhaus befindet sich ein kleiner Rebberg, der seit 15 Jahren von Teilnehmern eines Weinseminars gepflegt wird. Gemeindepräsident Bernhard Müller gab interessante Informationen zu diesem Seminar, das er selber initiiert hatte und das dieses Jahr von 45 Interessierten besucht wird. Es sei beste Werbung für den Rebbau und für unsere Region. Bei der Münchbrunnenstrasse informierte Güter- und Umweltreferent Marcel Fringer über die Möglichkeit, in Thayngen einen Ortsbus anzubieten. «Hier könnte sich eine Haltestelle eines zukünftigen Ortsbusses befinden», meinte er. Die interessierte Besucherschar folgte nun weiter der Rebbergstrasse und konnte dabei verschiedene interessante Wohngebäude in Augenschein nehmen. Grossen Eindruck machte das neu erstellte Naturstammblockhaus der Familie Liechti. Zwei im Jahre 2008 erstellte Minergie-P-Häuser stellte dann Christoph Roost von Sandri Architekten vor. Güterreferent Marcel Fringer gab interessante Informationen über die Luri-Quelle. Wegen des zu hohen Nitratanteils konnte sie nicht als Trinkwasser gefasst werden. Letzte Station des Abendrundgangs war das Schweizerhaus, das nordöstlichste Privatwohnhaus der Schweiz. Im idyllischen Garten mit zwei wunderschön angelegten Teichen erhielt die Besucherschar Gelegenheit, über all das Erlebte bei einer wohlverdienten Stärkung weiter zu diskutieren.